"Märkte sind wie Fallschirme, sie funktionieren nur, wenn sie sich öffnen."

Helmut Schmidt

Beim härtesten Rhetoriktrainer gibt es viel zu lachen - Schwarzwälder Bote

Schwarzwälder Bote vom 07.05.2015
von Birgit Heinig

Beim härtesten Rhetoriktrainer gibt es viel zu lachen

Rolf H. Ruhleder hält Vortrag im Druckzentrum Südwest/ Wie man in allen Situationen Sicherheit ausstrahlt

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Letzten beißen die Hunde – oder Rolf H. Ruhleder. Den Hintensitzenden und Zuspätkommenden widmete sich der »härteste Rhetoriktrainer Deutschlands« am Dienstagabend im Druckzentrum Südwest besonders. Doch auch sie hatten viel zu lachen. Die Kunst zu überzeugen durch Wortwahl, Ausdruck,

Auftreten, Gestik und Körpersprache wollten viele lernen: Das vom Schwarzwälder Boten ausgerichtete dreistündige Seminar lockte 150 zahlende Berufstätige aus dem gesamten Verbreitungsgebiet.

Und Rolf H. Ruhleder, Autor von 18 Büchern, der in 25 Jahren als Coach schon 3000 Seminare mit 500 000 Teilnehmern abgehalten hat, ließ sich nicht lange bitten. Ganz im Gegenteil: »Finger aus dem Gesicht«, »keine Minuswörter «, »Schrei mich nicht so an «sowie gelbe Karten für Kopfschütteln und dazwischen reden – der perfekt gekleidete Mann mit der großen Brille aus dem hessischen Bad Harzburg schoss aus allen Rohren.

Dabei hatte gute Chancen, von ihm nicht auf die Bühne gebeten zu werden, wer ihm frech in die Augen blickte. »Sie haben zu lange weggeschaut, kommen Sie doch bitte mit«. Jackett oder Kostümjacke schließen, Blickkontakt zum Publikum herstellen und aufrecht stehen – wer dergestalt seiner Bitte nachkam, konnte sich eines Lobes sicher sein – drei der »sieben Regeln, um in allen Situationen Sicherheit auszustrahlen« waren abgehakt.

Ruhleder sieht sie alle, die kleinen Unsicherheiten (»Is’ was mit Omma?«) und wird gerne deutlich: »Nicht die Hände im Maschinenraum«, sagt er dem allzu leger dastehendem Herrn. Trotz aller Grobheiten (»man lernt nur durch Schmerzen«) hat der Kommunikationstrainer mit in diesem Jahr über 80 Seminarterminen zwischen Helsinki und Monte-Carlo Sinn für Humor und es gibt viel zu lachen – und zu lernen: Ob der richtige Einstieg für ein Gespräch (»Wie man startet, so liegt man im Rennen«) oder ein perfekt getimter Handgruß, ob das Anwenden der bevorzugten offenen Frageart mit den »W«-Wörtern und die Vermeidung besagter Minuswörter wie »aber«, »natürlich «, »warum« und »das habe ich nicht gemeint«. Ruhleder ist Spezialist im »persönlichen Marketing« jedes einzelnen, das längst nicht nur im Beruf seine Wirkung zeigt, sondern auch im Privatleben. Auch dort macht man sein Gegenüber schließlich dezent auf die offene Bluse oder den Fleck auf der Krawatte aufmerksam.

Datum: 
Donnerstag, 7. Mai 2015